Dienstag, 10. April 2018

Station 7: Peso da Régua - Leben und Alltag

Ich liebe es, in Projekten zu arbeiten, die ich zu einhundert Prozent unterstütze. Genau so ein Projekt habe ich gefunden.
Kurz vor Ostern bin ich wieder einmal umgezogen und wohne seitdem auf einem Weingut im Dourotal (Die Heimat des Portweins!!).



Im Vergleich zum Hostel ist das Leben auf der Farm natürlich ein Kontrast. Einsam bin ich aber trotzdem nicht. Wie auch, zwischen zwei anderen Frauen, einer Hundedame, zwei Schafen, von denen eines immer schlechte Laune hat, und vier Hühnern?

Mathilde, Rita und die Bluessänger 

 
"Mathilde! Rita!", hallt es morgens durch die Hügellandschaft. Schaf Mathilde dreht sich um. Rita nicht. Rita hat schlechte Laune, so wie immer. Ich liebe diese Tiernamen! Die Hühner wurden alle nach berühmten Bluessängerm benannt, aber merken kann ich mir nur den Namen von Amy Winehouse. Blues ist eben nicht meine Musikrichtung (meine Hühner würden wohl eher nach Heavy Metal-Sängern benannt werden...).


Alles bio! 


Die Farmbesitzerin hat das Weingut von ihrem Vater geerbt. Nach dessen Tod haben zuerst ihre Brüder den Betrieb geführt, bis sie vor drei Jahren übernommen hat und sich entschieden hat, alles anders zu machen und auf nachhaltige und biologische Produktion umzusteigen.
Hier im Tal, wo es vor allem um den Gewinn geht, wird sie deswegen oft schief angeschaut. Trotzdem geht sie ihren Weg, und in diesem Jahr trägt die Ernte zum ersten Mal offiziell das Bio-Siegel! Als langfristiges Projekt will sie die Farm außerdem in ein geschlossenes System verwandeln: alle Lebensmittel und alles zum Leben notwendige kommt von der Farm und wird auch dort wieder recycled.

Ich bin wirklich glücklich, dass ich ihr Projekt unterstützen kann!

Mittendrin 


Noch eine andere Sache finde ich toll: Ich wurde sofort in der Familie aufgenommen. Mittlerweile habe ich die über 80-jährige Mutter der Farmbesitzerin kennengelernt, war mit ihrer Tochter in einer anderen Stadt unterwegs und beim Sonntags-Essen im Restaurant dabei. Die Farmbesitzerin ist unglaublich herzlich, genau wie die andere Freiwillige, eine über 60-jährige Italienerin (die auch fast nur italienisch spricht). Zusammen haben wir auch meinen Geburtstag gefeiert, mit traditionellem portugiesischen Essen, Kuchen, einem Ausflug und mit Portwein natürlich! 

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