Montag, 30. April 2018

Station 7: Peso da Régua - Die Arbeit

Alles Bio, alles super. Bio klingt immer so gut, aber wenn es so einfach wäre, würde es ja jeder machen.



Ich bin immer noch kein Spezialist im ökologischen Weinanbau, und ich will hier auch nicht im Detail beschreiben, wie alles funktioniert. Aber durch meine Arbeit auf dem Weingut habe ich vor allem gelernt, wie viel Aufwand dahinter steckt.


Auf diesem Weingut geht es nicht nur darum, das Bio-Siegel zu bekommen. Wer als Bio-Betrieb produziert, darf immer noch gewisse Pflanzenschutzmittel benutzen, muss sich eben nur an gewisse Auflagen halten. 
Hier geht es tatsächlich darum, nichts zu tun, was der Umwelt auf irgendeine Weise schadet. Manche finden das übertrieben (Die Menschen im Tal machen sich gern über die Farmbesitzerin lustig), aber auf jeden Fall bedeutet es eine Menge Arbeit. Unkrautvernichter und Insektenschutz müssen jetzt durch Handarbeit ersetzt werden.

Meine Arbeit


Das gesamte Projekt ist wirklich spannend, aber die Arbeit selbst nicht besonders spektakulär. Die meiste Zeit ersetze ich den Unkrautvernichter: Ich klettere auf den Weinbergen herum und schneide wild gewachsenen Wein und kleinere Büsche und Bäume ab.
Anschließend wird alles (natürlich auch per Handarbeit) zerkleinert, sodass es leichter zu Kompost wird und Nährstoffe an den Boden abgibt. Wenn ich nicht auf den Weinbergen klettere, dann ernte ich Brennesseln, aus denen dann ein Sud für den Wein gemacht wird. Viel Arbeit: Für 25 Hektar Land braucht man viel Flüssigkeit, und pro 100 Liter Sud 10 Kilogramm Brennesseln. 
 
Es gibt aber auch Aufgaben, die mehr Spaß machen: Orangen ernten oder die Schafe und Hühner füttern. An Regentagen fülle ich den Restbestand Portwein in Flaschen ab und konserviere Rosinen. Und bei jedem Job genieße ich die tolle Aussicht auf das Tal, den Fluss und die (manchmal schneebedeckten) Berge und werde von der Hündin beschützt. Vor allem aber habe ich immer das Gefühl, etwas sinnvolles zu tun und das richtige Projekt zu unterstützen!

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