Dienstag, 10. Oktober 2017

Cascais - Reich und schön

Das Strandleben in Portugal kannte ich bisher anders: Rund um die Farm, auf der ich lebe, gibt es einen Dorfstrand und einen vollkommen einsamen, unbewachten Naturstrand. Hier in Cascais ist alles anders.
Ein Strandabschnitt reiht sich an den nächsten, auf der kilometerlangen Strandpromenade wimmelt es nur so an Menschen: Jogger, Radfahrer, Badegäste. Beachbars, Restaurants, Surfbrettverleihe. Auf dem Wasser ist beinah so viel los wie am Ufer: kleine Fischerboote neben teuren Motoryachten, Container- und Kreuzfahrtschiffe am Horizont, dazu Kanufahrer und Stand-Up-Paddler in der Nähe des Strandes.



In dieser Stadt ist jede Ecke gepflegt und sauber, in jeder Gasse stehen Häuser mit wunderschönen alten Fassaden, natürlich frisch renoviert und gestrichen. Reiche Lissabonner kommen gerne hierher, Touristen ebenso. An den Stränden ist auch heute viel los, dabei ist die Hauptsaison eigentlich schon vorbei. Das Wetter lässt sich davon allerdings nichts anmerken - bei 28 Grad und wolkenlosem Himmel könnte man meinen, der Herbst wäre noch Monate entfernt. 


 Im Yachthafen am Leuchtturm trifft sich die Elite, hier kann man teuer essen und Luxusuhren kaufen - nicht die richtige Ecke für mich! Die Altstadt gefällt mir besser. Viele kleine Läden gibt es hier, alternative Restaurants, angesagte Bars. Tatsächlich hat die Stadt aber noch mehr zu bieten: Hinter der Altstadt folgen gepflegte Parks, kostenlose Museen, und ein riesiges Einkaufszentrum. Besonders viel bekomme ich davon aber nicht mit, denn das Meer zieht mich an warmen Tagen wie diesen nahezu magisch an. Ich bleibe lieber in der Nähe des Wassers - da gibt es schließlich auch genug zu sehen und zu beobachten! Schöne Häuser, viele Menschen, kreischende Möwen. Ein weiteres Kreuzfahrtschiff schiebt sich langsam den Horizont entlang. Hier könnte ich länger bleiben, denke ich mir, während ich in der Abendsonne am Strand sitze. 

Ja, das könnte ich - wenn hier nicht alles so teuer wäre! Nach günstigen Möglichkeiten, eine Kleinigkeit zu essen, muss man hier lange suchen! Und so sitze ich, als die Sonne untergeht, wieder im Bus nach Sintra, um von dort aus in mein kleines Dorf zurückzukehren, das mir an diesem Abend noch ruhiger als sonst vorkommt!

1 Kommentar:

  1. Sehr schöner Blog. Die Heimat wartet gespannt auf Fortsetzung. CWS

    AntwortenLöschen