Sonntag, 24. Juni 2018

Station 10: Proença-a-Velha - Die Arbeit

Projekt Nummer 10: Das klingt irgendwie nach einem Jubiläum. Dieses Mal geht es wieder einmal um Farmarbeit, und um die Herstellung von Naturprodukten.


Es ist heiß. Wegen der Temperaturen und der extrem intensiven Sonne ist es nur am Morgen und in den Abendstunden möglich, hart körperlich zu arbeiten. Das bedeutet: Morgens wird früh aufgestanden und hart gearbeitet. Bis zum Mittag sind dann nur noch leichte Tätigkeiten möglich, nach dem Mittagessen zieht jeder sich an einen ruhigen Ort im Schatten zurück und wartet auf den Abend, wenn die Temperaturen wieder sinken und man noch einmal bis zum Einbruch der Dunkelheit arbeiten kann.

Ich brauche einige Tage, bis ich mich an diesen Rhythmus gewöhnt habe. Anfangs habe ich morgens nicht besonders viel Energie und bekomme nachmittags ein schlechtes Gewissen, weil ich stundenlang faulenze. Aber nach einiger Zeit wache ich morgens auch ohne Wecker früh auf und akzeptiere, dass man nachmittags in der Hitze nicht viel tun kann.

Alles lebt


Auf der Farm lebt eine große Gruppe Tiere: mehrere Hunde und Katzen, eine Ziegenherde mit sechs Ziegenbabys, einige Schafe, Hühner, Enten, Wachteln und ein paar Schweine. Dazu kommt eine große Fläche Land. Das Heu wird zu dieser Zeit vom Feld geholt, und weil es noch keinen Traktor hier gibt, mache ich es altmodisch mit der Mistgabel. Obstbäume zu pflanzen und das Schweinegehehe neu einzuzäunen gehört auch zu meinen Aufgaben, und im Gemüsegarten gibt es immer etwas zu tun. Sobald es zu warm ist, ziehe ich mich mit meiner Gastgeberin in die kühle Küche zurück. Wir backen Brot, kochen Marmelade und stellen Limonade her. 
Am liebsten helfe ich aber bei der Käseproduktion. Nach einiger Zeit darf ich sogar lernen, wie man eine Ziege melkt. Aus Ziegenmilch machen wir dann Hirtenkäse, Mozzarella oder Fetakäse. Ehrlich gesagt habe ich mir die Herstellung von Käse viel komplizierter vorgestellt. Wirklich wichtig sind meistens nur zwei Dinge: Frische Ziegenmilch und Geduld.




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