Montag, 9. Juli 2018

Station 11: Proença-a-Velha 2 - Leben und Alltag


Sommerliche Hitze und sommerliche Stimmung in Proença-a-Velha!


Musik, Matsch, nachts über den Zeltplatz stolpern, das klingt nach Festival. Lagerfeuer und Filmnächte unterm Sternenhimmel, das klingt nach Ferienlager. Morgens vom krähenden Hahn geweckt werden und die Glocken der Dorfkirche läuten hören, das klingt nach Landleben. Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen. 

Wir leben hier mit drei Freiwilligen und unserer Gastgeberin (und einigen Hühnern, zwei Katzen und einem Hund). Nach Luxus sucht man wieder einmal vergeblich: Ich schlafe in einem Zelt, das gerade groß genug ist, um ausgestreckt darin zu liegen, wir haben ein Kompostklo und unsere Dusche ist eine schwarz angemalte Regentonne, in der sich das Wasser etwas aufwärmt. Durch das warme Wetter bin ich aber sowieso nur zum Schlafen im Zelt und vermisse warmes Wasser kaum.


Das Land um uns herum ist zehn Hektar groß und ziemlich vielseitig: Es gibt die bewirtschafteten Flächen, also eingezäunte Felder, einen kleinen Abschnitt mit Weinreben, einen riesigen Garten und den Stall für die Tiere. Der Rest des Landes besteht aus Korkeichen und unberührter Natur. Im hohen Gras liegen riesige Felsbrocken, auf die man klettern kann und dann mit einer tollen Aussicht belohnt wird. Von hier aus können wir bis zum Serra da Estrela (übersetzt: Sternengebirge), dem höchsten Gebirge des Landes, sehen. Oft mischen wir uns abends Getränke, klettern auf die Felsen und schauen uns den Sonnenuntergang über den Bergen an. 


Aber es gibt noch etwas anderes, wirklich besonderes auf dem Grundstück: Wir haben gleich zwei „Pools“! Der erste ist ein relativ großes, künstlich angelegtes Wasserloch, in dem man wirklich gut schwimmen kann. Das Wasser ist tief und deshalb schön kalt. Der zweite Pool wurde gerade erst angelegt, ist nicht besonders groß oder tief, aber dafür kann man hier am Wasser unterm Sonnenschirm sitzen und entspannen.

Immer wieder unternehmen wir etwas. Wir gehen am Wochenende frühstücken und gucken in der Dorfbar Fußball (leider hat Portugal verloren!!). Als das Wetter schlecht ist, machen wir ein Lagerfeuer in der Scheune. Offene Feuer unter freiem Himmel sind im Sommer streng verboten, die Brandgefahr ist zu hoch. Wir bauen einen Projektor auf und schauen Filme unter dem Sternenhimmel. An einem Nachmittag laden wir einige Freunde ein und veranstalten eine kleine Pool-Party. Die anderen beiden Freiwilligen haben außerdem einen kleinen Campingbus und können mich ab und zu auf Entdeckungstouren in der Umgebung mitnehmen. Und weil meine vorherigen Gastgeber in der Nähe wohnen, kann ich sie auch ab und zu besuchen, und werde zu ihrer Grillparty am Wochenende eingeladen.

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