Sommerliche Hitze und sommerliche Stimmung in Proença-a-Velha!
Musik, Matsch, nachts über den Zeltplatz stolpern, das klingt nach
Festival. Lagerfeuer und Filmnächte unterm Sternenhimmel, das klingt
nach Ferienlager. Morgens vom krähenden Hahn geweckt werden und die
Glocken der Dorfkirche läuten hören, das klingt nach Landleben. Die
Wahrheit liegt irgendwo dazwischen.
Wir leben hier mit drei Freiwilligen und unserer Gastgeberin (und
einigen Hühnern, zwei Katzen und einem Hund). Nach Luxus sucht man
wieder einmal vergeblich: Ich schlafe in einem Zelt, das gerade groß
genug ist, um ausgestreckt darin zu liegen, wir haben ein Kompostklo
und unsere Dusche ist eine schwarz angemalte Regentonne, in der sich
das Wasser etwas aufwärmt. Durch das warme Wetter bin ich aber
sowieso nur zum Schlafen im Zelt und vermisse warmes Wasser kaum.
Das Land um uns herum ist zehn Hektar groß und ziemlich vielseitig:
Es gibt die bewirtschafteten Flächen, also eingezäunte Felder,
einen kleinen Abschnitt mit Weinreben, einen riesigen Garten und den
Stall für die Tiere. Der Rest des Landes besteht aus Korkeichen und
unberührter Natur. Im hohen Gras liegen riesige Felsbrocken, auf die
man klettern kann und dann mit einer tollen Aussicht belohnt wird.
Von hier aus können wir bis zum Serra da Estrela (übersetzt:
Sternengebirge), dem höchsten Gebirge des Landes, sehen. Oft mischen
wir uns abends Getränke, klettern auf die Felsen und schauen uns den
Sonnenuntergang über den Bergen an.
Aber es gibt noch etwas anderes, wirklich besonderes auf dem
Grundstück: Wir haben gleich zwei „Pools“! Der erste ist ein
relativ großes, künstlich angelegtes Wasserloch, in dem man
wirklich gut schwimmen kann. Das Wasser ist tief und deshalb schön
kalt. Der zweite Pool wurde gerade erst angelegt, ist nicht besonders
groß oder tief, aber dafür kann man hier am Wasser unterm
Sonnenschirm sitzen und entspannen.
Immer wieder unternehmen wir etwas. Wir gehen am Wochenende
frühstücken und gucken in der Dorfbar Fußball (leider hat Portugal
verloren!!). Als das Wetter schlecht ist, machen wir ein Lagerfeuer
in der Scheune. Offene Feuer unter freiem Himmel sind im Sommer
streng verboten, die Brandgefahr ist zu hoch. Wir bauen einen
Projektor auf und schauen Filme unter dem Sternenhimmel. An einem Nachmittag laden wir einige Freunde ein und veranstalten eine kleine Pool-Party. Die anderen
beiden Freiwilligen haben außerdem einen kleinen Campingbus und
können mich ab und zu auf Entdeckungstouren in der Umgebung
mitnehmen. Und weil meine vorherigen Gastgeber in der Nähe wohnen,
kann ich sie auch ab und zu besuchen, und werde zu ihrer Grillparty
am Wochenende eingeladen.
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